„NEUE WEGE“ IN BAYERN
SEELSORGEBEREICHSCHOR SINGT IM FRÄNKISCHEN BAMBERG
Endlich war es soweit! Die erste Wochenendreise nach Gründung des Chores „Neue Wege“ Anfang 2012 konnte nach umfangreichen Planungen in die Tat umgesetzt werden. Vom 18. bis 20. September 2015 verbrachten 34 von mittlerweile 44 Chormitgliedern ein erlebnisreiches Wochenende im oberfränkischen Bamberg. Nachdem die Teilnehmer in Lechenich und Gymnich eingesammelt, und Herr Pastor Pikos uns den Reisesegen erteilt hatte, konnte der Bus pünktlich um 8.30 Uhr starten.
Die Hinfahrt verzögerte sich bedingt durch nicht enden wollende Baustellen-Staus. Bestens versorgt mit leckerem „zu Müffele und zu Süffele“ konnte uns das jedoch die gute Stimmung im Bus nicht vermiesen. In Bamberg angekommen, wurden wir von unserem Reiseleiter Florian Herrnleben mit einem Willkommensdrink begrüßt und auf vier Hotels verteilt. Nach dem gemeinsamen Abendessen beim „Italiener“ machten wir uns auf zur „nächtlichen Stadtführung“ mit Florian, der uns als Nachtwächter im fränkischen Dialekt an bestimmten Orten gruselige und doch humorvolle Geschichten über Hexenverfolgung u. a. Bamberger Geschichten erzählte. Danach ließen wir den ersten Tag in einem gemütlichen Altstadtlokal langsam ausklingen.
SIGHTSEEING MIT FLORIAN HERRNLEBEN
Der Samstag begann relaxt. Um zehn Uhr trafen wir uns wieder mit Florian, diesmal zur großen Stadtbesichtigung:
Start war am „Alten Rathaus“, das wohl bekannteste Wahrzeichen Bambergs, dass mitten im Fluss steht. Interessant an der Fassade ist u.a., dass die Malerei teilweise ins Plastische übergeht, so steht z. B. ein Engelsbein ein Stück hervor. Von der Brücke aus mit Blick auf den Fluss wies einer unserer Tenöre (bei herrlichem Spätsommerwetter) darauf hin: „hier Regnitz“, wobei er natürlich – mal wieder – alle Lacher auf seiner Seite hatte.
BAMBERG AUF SIEBEN HÜGELN
Bamberg wurde wie Rom auf sieben Hügeln (Stephansberg, Kaulberg, Domberg, Michaelsberg, Jakobsberg, Altenburg, Abtsberg) erbaut und deshalb auch manchmal als Fränkisches Rom bezeichnet. Da Bamberg im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombardierungen verschont blieb, bietet die Altstadt bis heute das nahezu unveränderte Bild der ursprünglichen Dreigliederung in geistliche Bergstadt (im Umfeld des Kaiserdoms), bürgerliche Inselstadt (zwischen den beiden Flussarmen der Regnitz) und der Gärtnerstadt.
DAS KREUZ ÜBER BAMBERG (Quelle: Wikipedia)
Einige Bamberger Kirchen bilden ein imaginäres Kreuz. Der Längsbalken besteht aus den Kirchen St. Jakob, Dom, St. Martin und St. Gangolf, der Querbalken aus St. Stephan, Obere Pfarre, Dom und St. Michael. Die etwas außerhalb des Querbalkens stehende Kirche St. Jakob wird als das gesenkte Haupt Christi gedeutet.
WAHRZEICHEN VON BAMBERG
Das Besondere am Bamberger Dom sind die vier Türme, wobei die Osttürme im romanischen, die Westtürme im gotischen Stil (wie der Kölner Dom und die Kathedrale Notre-Dame in Frankreich) erbaut wurden. Im Inneren befindet sich eines der bekanntesten Wahrzeichen Bambergs: „der Bamberger Reiter“, dessen Identität trotz vieler Deutungen bis heute nicht geklärt ist, und die Gräber des heiliggesprochenen Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde, von König Konrad III. und Papst Clemens II., der auch Bischof von Bamberg war.
Auf dem Michaelsberg befindet sich das Benediktinerkloster St. Michael, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf die Barockresidenz und über die ganze Stadt hatten.
Auf einer Seite der Regnitz stehen die Fischerhäuser direkt am Fluss und haben deshalb die Bezeichnung „Klein Venedig“ erhalten. Sie sind nicht mehr, wie befürchtet, hochwassergefährdet, weil ein Wehr gebaut wurde, um überschüssiges Wasser in den rechten Regnitzarm umzuleiten, der gleichzeitig ein Stück des Main-Donau-Kanals darstellt.
Mittlerweile war es 14 Uhr und es blieb kaum Zeit „zur freien Verfügung“, aber für ein „Leberkäs-Brödla“ vom alteingesessenen Metzger und im Wirtshaus Schlenkerla ein typisches Bamberger „Rauchbier“ (für „Kölsche“ sehr gewöhnungsbedürftig!) reichte es noch. Dann hieß es: schnell ins Hotel, fertig machen für unseren „Auftritt“.
GOTTESDIENST IN ST. GANGOLF
Um 16 Uhr fuhren wir mit dem Bus zur Kirche St. Gangolf, wo wir rechtzeitig die Musikanlage und Instrumente aufbauen und uns einsingen wollten, bevor um 18 Uhr der Gottesdienst begann. Mit unseren bewährten Liedern durften wir hier die musikalische Gestaltung der Hl. Messe übernehmen und gaben anschließend ein kleines Konzert. Nach anfänglichem Zögern ließ sich die Gemeinde spätestens beim Gospel „I will follow him“ mitreißen und dankte uns anschließend mit kräftigem Applaus.
GEMÜTLICHES BEISAMMENSEIN IM „AHÖRNLA“
Danach machte sich der kleine oder große Hunger bemerkbar und wir fuhren zurück in die Altstadt zum Gasthaus „Ahörnla im Sand“ (650 Jahre Brau- und Ausschanktradition der Einhorn-Brauerei). Hier wurden wir mit fränkischen Spezialitäten wie Bratwörschd, Krustenbraten mit Klöß und Sauerkraut reichlich verwöhnt. Dazu gab`s u.a. „Bamberger Lager Bier“, was den meisten sehr mundete. Nach dem guten Essen gingen wir zu unserem Hobby über und sangen unsere „Mitsing-Hitparade“ von „99 Luftballons“ über „Hey Jude“, „Eternal flame“, „Im Wagen vor mir“ und „Bed of Roses“ bis „Wenn am Himmel de Stäne danze“, zur Freude des Wirtes und der anderen Gäste, sogar die, die wegen Überfüllung auf der Straße mitfeierten.
HEIMFAHRT ÜBER LIMBURG
Am Sonntagmorgen machten wir uns dann nach ausgiebigem Frühstück gegen 10.30 Uhr auf den Heimweg. Ein kleiner Zwischenstopp in Limburg a. d. Lahn gab uns die Möglichkeit, den Dom zu besichtigen und die Außengastronomie in der Altstadt bei herrlichem Sonnenschein zu genießen.
Gegen 17.30 Uhr kamen wir wohlbehalten wieder in Erftstadt an. Alle waren sich einig: Das war ein super Wochenende mit vielen Eindrücken und Erlebnissen und einer tollen Gemeinschaft.
An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an das gesamte Organisations-Team, die Musiker, die Techniker und natürlich unseren Chorleiter Johannes Speckamp.
(Petra Trimborn-Chormitglied)